Geschwister

Geschwisterverhältnisse formieren sich um 1800 zu einem Netzwerk sozialer, symbolischer und imaginärer Beziehungen. Lesbar wird diese geschwisterliche Strukturierung von Welt in der Literatur. Dies deckt diese Studie über eine breite kulturhistorische Grundlegung und in minutiösen Neulektüren der Romane Jean Pauls sowie weiterer kanonischer Texte auf (Jacobi, Goethe, Schiller, Novalis). Der Nachweis der Formierung eines Geschwisterdispositivs um 1800 macht eine bislang verdeckte soziale Dynamik sichtbar und legt die Basis für einen Perspektivenwechsel in der Kulturgeschichte sozialer Beziehungen.