Morsch, Carsten (Autor)

Blickwendungen

Virtuelle Räume und Wahrnehmungserfahrungen in höfischen Erzählungen um 1200

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Beschreibung

Augenzeugenschaft wird meist mit der Unmittelbarkeit eines Geschehens verbunden. Wie jede Wahrnehmung ist sie freilich zugleich Widerfahrnis und Konstruktion. Literarisch genutzt werden kann dies als Spiel mit Versetzungen in mögliche Situationen, als Angebot virtueller Räume.
Ziel der Untersuchung ist es, Blickwendungen in mittelalterlichen Texten als konstitutive Bewegungen medial vermittelter Wahrnehmungserfahrungen in ihren historisch spezifischen Funktionen und ihrer poetischen Indienstnahme zu beschreiben. Es geht dabei um die Verbindung von Erzählakt und Wahrnehmungserlebnis als Spannungsverhältnis, in dem der sprachlich generierte Raum und der Raum der Wahrnehmung nie völlig ineinander aufgehen. Aus diesem Spannungsverhältnis ergibt sich die Bedingung der ästhetischen Produktivität.
Ausgangspunkt dieser Überlegungen ist zum einen der philologische Befund eines reichen Vokabulars des Sehens und Schauens, der Vielzahl von Schaustücken in den volkssprachlichen Texten um 1200. Zum anderen geht es darum, die Konstruktion von Schauräumen und die Steuerung des Blicks als Visualisierungsstrategien herauszustellen, die auf eine Poetik der Irritation verweisen. Die medial vermittelte Sichtbarkeit ist immer schon gebrochen bzw. übercodiert. Dies bringt eine spezifische Verdoppelung des Blicks mit sich, auf der das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt.

Produktdetails

ISBN/GTIN 978-3-503-12275-2
Seitenzahl 303 S.
Kopierschutz Digital Rights Management
Dateigröße 1718 Kbytes

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