Maerz, Susanne (Autor)
Die langen Schatten der Besatzungszeit
'Vergangenheitsbewältigung'in Norwegen als Identitätsdiskurs

Beschreibung
Eine Nation im Widerstand als solche hat sich Norwegen lange Zeit gesehen, wenn esum das Verhalten während der Zeit der deutschen Besatzung zwischen 1940 und 1945ging. Die Mitglieder der kollaborierenden faschistischen Partei "Nasjonal Samling" wurdendafür aus der nationalen Gemeinschaft herausdefiniert. Diese vorgestellte Spaltung derNation wird in öffentlichen Debatten über verschiedene Aspekte der Besatzungszeitimmer wieder neu verhandelt. Wie dies geschieht und wie sich dabei das nationaleSelbstbild ändert, zeigt die Autorin im vorliegenden Band. Sie untersucht dafür diegrößten öffentlichen Debatten, die in Norwegen von 1965 bis 2005 geführt wurden.Dabei lässt sich für die 60er Jahre ein Bedürfnis nach einem einheitlichen Geschichtsbildfeststellen, zu dessen Gunsten Differenzen überdeckt werden. Während dieses starreBild in den 70er Jahren erste Risse erhält, werden ihm in den 80er Jahren bislangvernachlässigte Geschichten hinzugefügt. Zudem wird die wissenschaftlicheFokussierung auf den Widerstand zum ersten Mal sowohl thematisiert als auchproblematisiert. In den 90er Jahren wird das heroische Widerstandsbild zum einenverteidigt, zum anderen ist ein Bewusstsein der moralischen Verantwortung gegenüberverschiedenen Opfergruppen festzustellen, das mit der Thematisierung traumatischerKapitel der Besatzungs- und Nachkriegszeit einhergeht.
Produktdetails
ISBN/GTIN | 978-3-8305-2529-5 |
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Seitenzahl | 316 S. |
Kopierschutz | mit Wasserzeichen |
Dateigröße | 1424 Kbytes |